Anima libri – das Blog aus dem Antiquariat

geschrieben am: 26.05.2019 von: amw_admin in Kategorie(n): Allgemein

 

Die Routine des An- und Verkaufens von Büchern durchbrechend, zweitens als unterhaltsame Erweiterung unserer Website heben wir heute ein Blog, das hauptsächlich über antiquarische Bücher, nebensächlich über Literatur, die Befindlichkeiten des Antiquars, den Buchmarkt an sich plaudert, aus der Taufe.

Namen standen reichlich zur Wahl. Doch Überschriften wie ‚Aus Dichtung und Wahrheit‘, ‚Notizen aus dem Antiquariat‘, ‚Vom Leben mit Büchern‘ zeigten Grenzen auf: alles schön und alles schon von anderen genutzt! ‚Bücher wirft man nicht weg‘ hätte den Fokus auf das Bewahrende des Antiquars gelegt und wäre, die Realität einbeziehend, dazu ironisch und hintersinnig – wäre aber genau deswegen mißverständlich und also auch nicht annehmbar.

Anima libri also? Den vakanten Namen überließ mir schon vor Jahresfrist eine junge Bloggerin, die sich anderen Aufgaben zuwandte. Ich sage Danke und will den zum Widerspruch anregenden Titel mit Leben füllen. Seele des Buches? Was ist dazu zu sagen und zu schreiben?

Bücher sind sonderbare, einzigartigen Hybride, da sie ebenso aus Materie wie aus Geist bestehen (eine Doppelwesenhaftigkeit, die oft genug zu Streit führt, da die Verfechter ihrer Sache stets nur die eine Seite verteidigen oder angreifen, ohne das Ganze zu sehen … ein andermal mehr davon …), Bücher also sind es, die auch dem profunden Kenner die Frage abnötigen und unbeantwortet lassen: Haben sie denn Seele?

Ich weiß es nicht. Keiner weiß. Aber es lohnt, der Frage nachzuspüren, wie es um das Buch-Wesen (man beachte den Doppelsinn) bestellt ist: Welche Geschichte – vom gedruckten Inhalt abgesehen – hat es uns zu erzählen? Auf welchen Wegen kam das Buch von irgendwem zu mir und von mir zu dir? Welche Rolle spielt der Antiquar, als Bewahrer und Weitergeber; was erlebt er, wenn er Bücher und Menschen zusammenbringt?

Anima libri, das Blog, will unbekümmert und spielerisch Antworten versuchen. Die Herangehensweisen sind vielfältig; wir erzählen vom Alltag des Antiquars, von Büchern und ihren Schicksalen, von Fundstücken; wir begleiten aktuelle Entwicklungen, und wir wagen Prognosen über eine Branche, die sich neu erfinden muß, wenn sie überleben will.

Festhalten bitte. Es gibt viel zu lesen.